Am 11. November um 17.30 Uhr ist’s ja, recht bedacht, noch nicht mal richtig Nacht, also auch noch nicht Lesenacht, viel eher ein Leseabend in Herbsts früher Düsterheit… Na ja: Trotzdem fand da die Lesenacht 2025 für alle Mittelstufenkinder der Primarschulen Endingen nun halt mal statt. Und es wurden dafür drei Autor:Innen eingeladen: Den 4. Klassen stellte Maria Hächler ihre ‹Stadthauskinder›, den 5. Klassen Anne-Friederike Heinrich ihren ‹Mückebär und die Suche nach dem geraubten Winter› und den 6. Klassen Stephan Sigg sein Buch ‹Kein Plastik für den Wal› vor. Einmal Stadt und zweimal Welt, macht also dreimal was zur Umwelt…

Da die Schreiber dieser Zeilen Maria Hächlers und Anne-Friederike Heinrichs Lesung beiwohnen durften, hier nun stellvertretend etwas mehr dazu:
Maria Hächler nahm die Kinder in ihre Erzählung des Stadthauses mit, indem sie zuerst alle ein eigenes Haus einer Stadt zeichnen liess und die Bilder dann präsentierte. Im Wechsel von freiem Erzählen, Vorlesen und Zwischenfragen zog die Geschichte die Kinder danach in ihren Bann: Im Stadthaus drin wohnen Farid, Zohra, Hanna, Emil und Oana mit ihren Familien. Die Nachbarskinder sind schon längst Freunde geworden. Sie erleben allerhand alltägliche Abenteuer miteinander. Themen wie Freundschaft, Kreativität und eine gute gemeinsame Zeit zu verbringen, stehen im Zentrum der Story, die zusammenführt statt ausdifferenziert.
Anne-Friederike Heinrichs gummibärchenkleiner Mückebär und die knorrige Eismöwe Edla hingegen kämpfen um ihr Leben: Sie wollen den verlorenen Winter in die Arktis zurückholen, da Zuhause alles taut und zugrunde geht. Sie machen sich zusammen mutig auf den Weg zum entsetzlich eisigen Eisschloss. Diese Burg, sie stinke, sagt man, gewaltig nach faulem Fisch (sie stellt sich später als Ölbohrplattform heraus…)! Dort halte die unsagbar grausame Herrscherin ‹Ewige Eisblume› (ein Ölkonzern, merkt man bald mal) den Winter gefangen. Nur die Rückkehr der geraubten Eiskristalle kann die Beiden und ihre Freunde noch retten…

Die aufmerksam zuhörenden und mitdenkenden Kinder, welche am Schluss mit 10 Umwelt-Tipps der Autorin, u.a. eben dem prägnanten im Titel, – ‹geht den Älteren auf die Nerven!› – wieder auf dem Weg nach Hause verabschiedet wurden, erfuhren neben dieser schönen, doch auch todtraurigen, von der Autorin authentisch vorgelesenen Geschichte, viele spannende Fakten zu unserem, man muss es leider so drastisch sagen, Untun auf dieser unserer einzigen Erde. Aber auch weit Erbaulicheres wie Heinrichs Feststellung ‹Die Grössten sind ja oft nicht die mutigsten …›, was impliziert, dass eben sie, die Schüler:Innen selbst oft mutiger seien und uns Älteren den Weg zu sinnvollerem Tun – grad wie Mückebär! – weisen könnten!
Ein grosser Dank gehört den Autor:Innen für ihr Engagement und der Arbeitsgruppe Lesenacht für die Organisation dieser Augenöffner-Momente, die hoffentlich noch lange nachwirken mögen!
Ebenso verdankt sei der den Abend abrundende Gaumenschmaus der initiativen Elternvertretung!
(Erich Haller & Coni Gianola)

 

 

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