Die 4. Klasse beschäftigte sich zu Beginn des Schuljahres mit der politischen Gemeinde Endingen.
Auf sehr grosses Interesse stiess bei den Schüler*innen die jüdische Vergangenheit des Dorfs. Während des Orientierungslaufs stiessen sie auf die Mikwe, europaweit einzigartige Häuser mit Doppeltüren, das jüdische Schlachthaus oder erfuhren, dass das heutige Gemeindehaus das Schulhaus der Juden im Dorf war.
Mit einer Exkursion zum israelitischen Friedhof und in die Synagoge wurde das Thema abgeschlossen.
Dass die Juden eine lebenslange Grabesruhe haben, erkannten die Schüler*innen an den von Bäumen umwachsenen oder zur Seite gedrückten Grabsteine. Auch konnten Grabsteine entdeckt werden, auf welchen kleine Steine lagen. Diese Gräber wurden also von Angehörigen besucht und als Symbol des Besuchs ein Stein hinterlassen.
Die Suche nach den ältesten Grabsteinen und bekannten Namen auf den Grabsteinen sowie das Bestaunen der hebräischen Schrift rundete den Besuch auf dem Friedhof ab.
Auch in der Synagoge gab es einiges zu entdecken: Das Uhrwerk mit seinen unzähligen Zahnrädern, die an den Orient anmutenden Ornamente an den Wänden und dem Geländer, aber auch der mit Goldfaden bestickte Wandteppich oder die neun-armigen Kronleuchter Chanukkia zogen die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich.
Erstaunt waren die Schüler*innen darüber, dass nur die Männer im Erdgeschoss der Synagoge Platz nehmen durften und die Frauen die Zeremonien von den Balkonen verfolgten. Dass die Synagoge heute kaum mehr genutzt wird, bedauern viele Schüler*innen.
«Ich fand es mega spannend, endlich die Syangoge auch von innen zu sehen. So habe ich es mir überhaupt nicht vorgestellt», meinte eine Schülerin nach dem Besuch.
Mit den Eindrücken von diesen beiden Denkmalgeschützten Bauten aus der jüdischen Vergangenheit und ihrem in der Schule erworbenen Wissen gingen die Schüler*innen nach Hause und erzählten von ihren Erlebnissen. Einige Eltern erhielten gar eine private Führung von ihren Kindern durch das Dorf. (Lea Müller)

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